Wohntrends: so wohnen wir jetzt
Grundsätzlich gilt: erlaubt ist was gefällt, denn Wohntrends sind so gegensätzlich wie das Leben selbst.
Aber es gibt Tendenzen und neue Innovationen, die Trendsetter und Newcomer auf der internationalen Einrichtungsmesse imm-Köln präsentierten.

Tonangebend ist nach wie vor der Retro-Trend. Angesagt sind Möbel im Vintage- oder Retro-Look im Stil der 1940er bis 1960-er Jahre. Auch die 70s blitzen hier und da bereits durch - allerdings in neuen Interpretationen, mit neuem Anstrich oder neuem Kleid. Zu ultra angesagten
Sideboards stehen coole Sessel und leichtfüßige Sofas und Schätze
präsentieren wir wieder stolz in Vitrinen.

Ob poppig, im Industrial Look oder im dunkel-eleganten
Art Déco Ambiente: Möbel-Solisten haben ihren großen Auftritt. Während integrierter Stauraum in Küche oder Schlafzimmer für Klarheit und Ordnung sorgen, werden im Wohnbereich Designerstücke, Vintage-Originale und Erbstücke, als kleine Sofas, Sessel, Sideboards, Konsolen und Vitrinen in Szene gesetzt.
Die Trendfarben 2019

Neben hellen Grautönen, die mit Natur- oder auch Pastelltönen kombiniert werden, gibt es zwei weitere wichtige Farbtrends: bunt und
dunkel-elegant. Poppig-frech werden Orangetöne mit dunklem Grün, Gelb, Türkis, Petrol
oder sogar Mint zusammengestellt. Im Kontrast dazu lassen warme, ins Dunkle tendierende
Farben, die mit rötlichem Holz harmonieren und deren dunkle Blau- und Grüntöne durch die Kombination mit Gold und Messing ein Art Déco-Feeling aufkommen
lassen. Auch Muster kehren vorsichtig – teils in gedruckter Form, teils in 3D – auf Highlight-Möbel wie dem Sideboard zurück.
Welche Materialien liegen im Trend?
Holz ist nicht totzukriegen. Kein Wunder, ist es doch nicht nur nachhaltig, sondern
auch wohnlich, gesund und vielseitig. Aktuell wird es gerne möglichst roh inszeniert:
nicht ungeschliffen, aber „unglatt“. Daneben ist vor allem Metall angesagt, meist in
warmen, wertigen Farben und Oberflächen wie Gold und Messing – und zwar nicht
nur als Sofa- oder Tischfuß, sondern auch als Schmuckelement etwa bei Leuchten,
Tischen und Wandelementen. Glas ist dabei, sich als dritte Kraft bei den Materialien
zu etablieren. Auch Korb und Flechtwerk sind angesagt, und Naturstein taucht hier
und da als exklusiver Begleiter auf. Leder wird gerne weich und üppig eingesetzt,
und bei den Wohntextilien macht neben Bezugsstoffen in puristischer Qualität vor
allem ein klassischer Stoff das Rennen: Samt. Meist unifarben verwendet verbreitet
er zuverlässig Wärme, eine weiche Haptik und ein Gefühl von Luxus.

Wohntrends der Zukunft

Generell entwickelt sich der der Trend, Räume ineinander fließen zu lassen immer weiter. Raumzonen lösen starre Raumstrukturen ab. Dieser Trend hat zur Folge, dass der Raum durch Einrichtungsgegenstände strukturiert wird und Möbel modularer und multifunktionaler werden. Wie die jüngere
Designergeneration mit dieser Entwicklung umgeht, zeigt das Designduo Truly Truly in ihrem Haus der Zukunft. Die 180 qm große
Simulation eines Wohnhauses in den Kölner Messehallen zeigt ihre persönliche Vision
zeitgenössischen Wohnens: ein Haus fast ohne Innenwände, mit vier ineinander
übergehenden Zonen „Reclusive“, „Serene“, „Active“ und „Reclining“. Für ein
Wohnen, das flexibel genug ist, die sich verändernden Lebensrhythmen
mitzumachen und sich den Bedürfnissen seiner Bewohner anzupassen, und
gleichzeitig ein inspirierender Raum für ein Miteinander jenseits der von Hektik und
Routine.